Vorstudie: Wie könnte ein Bioregional Weaving Lab
 in der Schweiz aussehen?

Wie können wir die bestehenden Kräfte für den regenerativen Wandel auf bioregionaler Ebene stärken und besser miteinander verweben? Was würde wirklich Mehrwert schaffen in der Schweiz?

Eine Vorstudie von Christa Herrmann und Michel Bachmann, ermöglicht durch die Stiftung 3FO und gestaltet von Lukas Blum.

Kontext

Das heute vorherrschende Wirtschaftsmodell destabilisiert unsere Gesellschaften und unseren Planeten. Wir überschreiten rasant unsere planetarischen Grenzen und befinden uns in der 6. Massenaussterbung. Auch die Schweiz trägt aktiv dazu bei und spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Weltgemeinschaft. Es ist Zeit, uns zu entscheiden, in welche Richtung wir gehen möchten: Das Szenario “zu wenig, zu spät” – welches unseren heutigen Kurs widerspiegelt – oder der “grosse Sprung” hin zu einer regenerativen Gesellschaft?

Ein Ansatz, der zu einem solchen Sprung verhelfen könnte, ist es, wieder vermehrt in Bioregionen zu denken und zu handeln. Eine Bioregion rückt die Verbindung mit dem Land, das wir bewohnen, ins Zentrum. Sie wird durch ökologische und kulturelle, statt politische Grenzen definiert. Sie bildet damit eine natürliche Einheit, die es uns erlaubt, mit den lokalen Kreisläufen, in die wir eingebettet sind, direkt in Kontakt zu gehen und damit eine aktive Rolle für die Regeneration unserer Heimat einzunehmen – statt uns im abstrakten globalen Diskurs zu verirren.
Bioregionen in und um die Schweiz sind z.B. das Drei-Seen-Land in der Nordwestschweiz, die Surselva in Graubünden oder die länderübergreifende Bodenseeregion.

“For we are storymakers, not just storytellers.”
— Robin Wall Kimmerer


Es gibt immer mehr Initiativen, die diesen Ansatz aufgreifen. Eine davon ist das Bioregional Weaving Labs Collective, das 2021 von den Trägerorganisationen Ashoka, Commonland und Presencing Institute gegründet wurde. Das Kollektiv will den regenerativen Wandel in Europa auf der Skala von Bioregionen vorantreiben, indem es die wesentlichen Akteur:innen verschiedener Bioregionen in eine gemeinsame Vision der Transformation verwebt und die lokale Bevölkerung als Changemakers aktiviert.

Wir sind inspiriert von diesem Ansatz und wollten wissen, wie ein Bioregional Weaving Lab in der Schweiz aussehen könnte, um den lokalen Eigenheiten gerecht zu werden und echten Mehrwert zu generieren. Es gibt in unserem Land bereits eine Vielfalt an Akteur:innen, die sich angesichts der dringlichen Klima- und Biodiversitätskrise für die Regeneration unserer Mitwelt einsetzen. Oftmals agieren diese jedoch isoliert und stehen z.T. sogar (un)bewusst im Konflikt miteinander. Entsprechend haben wir uns auf folgende Leitfragen konzentriert:
Wie können wir die bestehenden Kräfte für den regenerativen Wandel auf bioregionaler Ebene stärken und besser miteinander verweben? Was würde wirklich Mehrwert schaffen in der Schweiz?


Die vorliegende Vorstudie umfasst unsere Erkenntnisse aus 25 Interviews und einem kollaborativen Workshop, die wir im Frühjahr 2024 mit ausgewählten Akteur:innen der Schweizer Nachhaltigkeitsszene durchgeführt haben. Die Studie hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wurde ermöglicht dank der grosszügigen Unterstützung der Stiftung 3FO. Sie soll Impulse geben und den Boden für ein mögliches Bioregional Weaving Lab in der Schweiz aufbereiten.

Wir danken allen, die mitgewirkt haben, für ihre Offenheit und ihr Engagement und freuen uns auf Resonanz.

Christa Herrmann & Michel Bachmann

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Wie könnte ein Bioregional Weaving Lab
in der Schweiz aussehen?

What might a Bioregional Weaving Lab look like in Switzerland?

⬇️ Download: Vorstudie, DE / Pre-Study, ENG

Impressionen