Planung & Umsetzung | Biodiverse Wildhecke, Surselva (1400 m.ü.m.)

Paradies für Mensch und Natur: In der Bergregion Surselva durfte ich im Rahmen des Heckentags 2024 mit der Pflanzung einer Wildhecke den ersten Schritt in Richtung eines lebendigen Naturgartens begleiten, von der gemeinsamen Entwicklung der Vision bis hin zur praktischen Umsetzung vor Ort.

  • Wann: 01.-10.2024
  • Wo: Friggahüs, Obersaxen-Mundaun (CH)
  • Skala: lokal
  • Rolle: Projektleiterin, Bodenwissenschaftlerin, Facilitatorin
  • Auftraggeberin: privat
  • Partner:innen: Schneckenkönigin, Toni Suter Gartenbau

Im wunderschön gelegenen Obersaxen-Friggahüs (GR) sollte aus einem steilen, herausfordernden Grundstück ein naturnahes Paradies entstehen: ein lebendiger Rückzugsort für Mensch und Natur zugleich. Der Startpunkt war der Wunsch, einen Ort zu schaffen, in welchem während der Vegetationszeit essbare Kostbarkeiten wie auch natürliche Medizin wachsen und welcher zugleich der alpinen Biodiversität Lebensraum bietet.

Als regenerative Praktikerin durfte ich dieses Vorhaben begleiten, von der gemeinsamen Entwicklung der Vision bis hin zur praktischen Umsetzung vor Ort. Schnell wurde klar, dass zum Start dieser Umgestaltung der herausfordernde Nordhang im Fokus stand. Mit einer essbaren Wildhecke haben wir ein Strukturelement geschaffen, das Insekten, Kleinsäugern und der lokalen Natur Lebensraum bietet und zugleich das Wohnhaus energetisch gegenüber der nahegelegenen Kantonsstrasse sichert.

Die Umsetzung folgte den Prinzipien der Agroökologie: standortangepasst, einheimisch, pflegeleicht, ess- und nutzbar. Am Heckentag 2024 (26.10.2024) pflanzten wir insgesamt 34 Pflanzen, darunter eine grosse Auswahl an Beeren, Heilpflanzen, Weiden, Rosen, Sträuchern wie auch 5 Niederstamm-Obstbäume. Sehr wichtig war uns die artgerechte Einpflanzung für ein gutes Anwachsen in den wenigen Wochen vor dem erwarteten ersten Schnee, auf welchen in dieser Höhe ein langer Winter folgt.

Die Pflanzen sind trotz Frassdruck im Winter auch dank der fachgerechten und liebevollen Pflege der Auftraggeberin bestens an ihrem neuen zu Hause angekommen. Schon im ersten Sommer 2025 zeigten sich sichtbare Erfolge: alle Pflanzen haben wieder ausgetrieben und sind gut gewachsen, drei Obstbäume tragen bereits Früchte, und die Hecke wurde sofort von Wildtieren angenommen: diverse Insekten, Feldhasen oder Gämsen sind regelmässig zu Besuch. So entsteht Schritt für Schritt ein lebendiger, resilienter Lebensraum, der Natur und Menschen gleichermassen bereichert.

Meine Rolle

Meine Aufgaben umfassten die realistische Einschätzung der Ressourcen, die Projektplanung, die sorgfältige Pflanzenauswahl nach agroökologischen Prinzipien, die Organisation von Bestellung, Transport und Schwarzerde sowie die Koordination freiwilliger Helfender. Am Schweizer Heckentag im Oktober 2024 facilitierte ich die Co-Kreation des Hecken-Designs vor Ort, unterstützte die Wahl der Standorte und begleitete die artgerechte Pflanzung von über 29 Heckenpflanzen sowie 5 Niederstamm-Obstbäumen. In den ersten Jahren bleibt meine Begleitung mit regelmässigen Kontrollbesuchen bestehen.

Heckentag Schweiz

Heckentag Schweiz vergrössert den Wildheckenbestand in der Schweiz, damit unsere Wildtiere und -pflanzen mehr Lebensraum erhalten. Wildhecken, Waldränder und Bachböschungen schaffen abwechslungsreiche, strukturreiche Angebote und fördern die Artenvielfalt. Heckentag Schweiz vernetzt Ressourcen und schafft eine Plattform für Heckenwissen und -förderung. Der schweizweite Heckentag Anfang November sensibilisiert die Bevölkerung und lädt zum Mitmachen ein.

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